Sri Lanka
Alleine der wohlklingende Name Sri Lanka oder Ceylon, wie die Tropeninsel früher genannt wurde, wecken Erinnerungen an Traumstränden im indischen Flair, mit duftendem Curry und Räucherstäbchen aller Jasmin. 😊 Wir, Geg, Hardl und ich starten wiedermal auf große Reise und so kommt es wie immer, Hardl hat ein Kreditkartenproblem….
So beschließen wir ein Bier zu kaufen und den Abend auf dem Balkon, mit Ausblick über den See, ausklingen zu lassen. Bereits vom Taxifahrer konnten wir in Erfahrung bringen, dass es mit dem Alkohol nicht ganz so leicht ist in Sri Lanka. Wir schlendern durch die Straßen, suchen vergebens einen Wine Store und beschließen es im Supermarkt zu versuchen. Eine nette Verkäuferin begrüßt uns und geleitet uns durch eine Geheimtüre in den Keller. Vorbei an der nach Chlor stinkenden Metzgerei öffnet sie eine weitere Türe in den Hinterhof und wir erblicken den erhofften Wine Store. – Prost –
Bereits früh am Morgen sind wir wach, um den botanischen Garten zu erkunden. Dieser 2 größte Garten Asiens besticht mit der größten tropischen Flora Asiens und einer enormen Ausdehnung von 62 ha. Wir wandern entlang Palmen und Farnen, durch Mahagoni-, Sandelholz- und Baobaballeen, erkunden den Gewürzgarten und bestaunen die endemischen Hutmakaken. Es hält uns nicht allzu lange hier, denn wir wollen noch die Huna Falls erkunden. Wir schnappen ein Tuck Tuck verhandeln noch kurz den Preis und starten zur 3-stündigen Rundfahrt zu den Wasserfällen mit herrlichem Ausblick auf das Knuckel Forest Reserve. Die Huna Falls gelten als schönster Wasserfall in der Umgebung von Kandy und als ideales Ausflugsziel. Die Kaskaden sind leider nicht ganz so beeindruckend wie beschrieben, dennoch sind wir froh diese Gegend erkundet zu haben. Am Abend bestaunen wir noch eine buddhistische Zeremonie im Zahntempel, gehen günstig beim Eintritt als Malaien durch und fallen müde ins Bett.
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Nach einem ausreichenden Frühstück wartet bereits das Taxi auf uns, es geht zum Höhlentempel von Dambulla und zum Felsen von Sigiriya. Die Fahrt führt uns Richtung Norden und mit jedem Meter ins Flachland spürt man wie die Temperatur stetig ansteigt. Wir besuchen einen Ayurveda-Gewürzgarten in Matale und lernen so einiges über die Heilkunst des Ayurveda sowie deren Anwendung und Kochkunst.
Weiter führt uns die Fahrt nach Dambulla, als plötzlich eine Hindu Zeremonie vor uns auftaucht. Der Fahrer stoppt kurz vor dem Umzug und wir drei stürmen aus den Waagen. Junge Männer haben sich Haken durch die Haut gebohrt und hängen an den Hauthaken mit nacktem Oberkörper in der Luft. Ein Tamile hat sich einen Spieß durch Wange und Zunge gebohrt, um Buße zu tun als Zeichen der Dankbarkeit. So etwas haben wir noch nie gesehen. Wir springen ins Auto und staunen noch lange.
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Die Tour geht weiter Richtung Flachland und Hitze 😊 Der Höhlentempel von Dambulla erstreckt sich über die Tiefebene von Sri Lanka und die goldfarbenen Buddhafiguren und Grotten beeindrucken uns.
Die Temperatur steigt ins Unerträgliche und so erfrischen wir uns bei einem Fruitjuice und starten im klimatisierten Auto nach Sigiriya. Nach einer Stärkung beim wohl besten Rice and Curry von ganz Sri Lanka (10 Currys, jedes unterschiedlich und jedes einzigartig im Geschmack, ein Hochgenuss) beginnt der Aufstieg zum Felsen von Pidurangala, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Wir sind zwar nicht alleine, aber der Ausblick ist atemberaubend. Was für ein gelungener Tag!
Tags darauf brechen wir nach Ella auf. Von vielen haben wir gehört, dass der Zug seit Monaten ausgebucht ist, aber versuchen wollen wir dennoch ein Ticket zu ergattern. Bereits 2 Stunden vor Abfahrt stehen wir am Schalter, um ein begehrtes Ticket zu ergattern. Wir eilen durch die Bahnhofshalle, erkundigen uns an jeder Ecke und Hardl hält nach 10 Minuten 3 Tickets für die schönste Zugfahrt Asiens in der Hand - super.
Es ist erstaunlich wie ordentlich es hier am Bahnhof abläuft im Vergleich zu Indien. Der Zug fährt pünktlich ab, wir haben einen schönen Sitzplatz am Fenster und im gemächlichen Tempo geht es bergauf und bergab. Vorbei an schönen Dörfern, Teeplantagen und hinauf zum höchsten Ort Nurawa Eliya erreichen wir nach 6 Stunden Ella.
Die super nette Unterkunft haben wir bereits von Ulli empfohlen bekommen und so genießen wir ein kühles Blondes und etwas Rum mit Jack auf der Terrasse. Heute ist ein Tag zum Feiern, denn wir haben gerade den Flug auf die Malediven gebucht, um den Urlaub etwas abzurunden, juhu!
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Ella ist ein schöner Ort inmitten der Berwegwelt, welcher zum Verweilen und Wandern über die Zuggleise einlädt. Wir erklimmen den Little Adams Peak, den Ella Rock und die bekannte Nine Arches Bridge. Wir organisieren uns einen Transport zu den Horton Plains und bringen in Erfahrung, dass sich die Eintrittspreise im letzten Jahr um 100% erhöht haben und nun 45€ pro Person kosten.
Früh am Morgen um 5 geht es mit dem 4x4 zum höchsten Gebirgszug und zum Nationalpark. 2 Stunden fahren wir empor in die nebelverhangenen Berge und in das Hochplateau der Horton Plans. Die Temperatur fällt bis auf wenige Grade und das kahle Hochplateau ladet bei leichtem Regen nicht unbedingt zum Wandern ein, dennoch beeindruckt uns die Landschaft mit den vorüberziehenden Nebelschwaden. Mehrere Stunden wandern wir umher und erkunden die hiesige Flora und Fauna. Retour machen wir noch einen Stopp beim wohl schärfsten und günstigsten Rice and Curry Sri Lankas und chillen den restlichen Tag auf der Terrasse.
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Am nächsten Tag springen wir in den Bus und treten die 6-stündige Fahrt nach Arugam Bay an. Nach dem zweiten Anlauf finden wir ein schönes Hotel mit Pool und bei gefühlte 50 Grad erkunden wir die umliegenden Surfspots. Die Strände sind traumhaft, im Wasser ist nicht allzu viel los und täglich sehe ich bei der Retourfahrt von Penatfarm wilde Elefanten. Wir fahren mit dem Tuck Tuck nach Komani zum Lighthouse und lassen uns anschließend durch die Lagune schiffen, um Elefanten, diverse Reiher, Seeadler und einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bestaunen. Wir schwitzen was das Zeug hält und auch die Abkühlung im Pool hält nur für wenige Sekunden an. Der Abendliche frisch zubereitet Fisch mit mildem Curry lässt täglich das Herz höherschlagen und mit einem kühlen Bier lassen wir den Tag auf der Terrasse ausklingen.
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Ein Kletterkollege aus Innsbruck, den wir mit seiner Familie treffen, rät uns anstatt den Yala Nationalpark, den Okanda Park zu besuchen, da der Yala extrem überlaufen und eine Abzocke ist. Unser Tuck Tuckfahrer Abdul bucht uns sogleich die Safari und bereits mittags geht es mit dem Geländewagen auf Safari. Unsere Erwartungen sind nicht besonders hoch, da die Tierwelt in Sri Lanka nur sehr spärlich vertreten ist und auch die Flora nur aus kultiviertem Farmland anstatt aus Wildnis besteht.
Wir fahren durch Busch und Steppenlandschaften und der Vergleich mit Afrika ist nicht weit hergeholt. Wir sehen Ceylonhühner, diverse Vogelarten, unterschiedliche Reptilien, Axishirsche und machen nach 3 Stunden Pirschfahrt an einem Lockout einen kurzen Stopp. Die Aussicht von der Plattform ist beeindruckend und am Horizont entdecken wir 3 Elefanten, die durch den offenen Busch wandern. Wir setzten die Fahrt wieder fort und sogleich sehen wir mehrere Fahrzeuge in der Savanne stehen. Langsam nähern wir uns und entdecken auf einem Stein liegend einen stattlichen Leoparden. Was für ein schönes Tier! Wir haben extremes Glück, so ein scheues Tier vor die Linse zu bekommen und bestaunen den Leoparden bis zum Sonnenuntergang.
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Die nächsten Tage verbringe ich beim Surfen und wir besprechen, ob wir die weitere Reise Richtung Norden oder doch Richtung Süden fortführen sollen. Hardl und Geg wollen bereits weiterreisen, denn im Wasser beim Beachbreak ist es extrem voll und ohne Bars wird es in Arugam Bay schnell langweilig. Wir entscheiden uns für den Süden, trotz schlechterem Wetter und springen am Morgen in den Bus nach Hiriketiya.
Die Bucht von Hiriketiya ist der Hammer. In den Palmen springen Affen umher und mit 3 Mopeds erkunden wir die nächsten Tage unterschiedliche Strände entlang der Südküste bis nach Mirissa. In Dondra besuchen wir am späten Nachmittag ein Perahera Fest mit traditionellen Tänzen, viel Musik und schön geschmückten Elefanten und knipsen was das Zeug hält. Die Menschen sind extrem freundlich und wir staunen nicht schlecht, wie gesittetes der Umzug abläuft, sind wir hier wirklich in Asien?
Im Süden der Insel ist gerade Regenzeit und obwohl es nur wenig regnet, zeigt sich der Himmel fast ausschließlich grau. Diese etwas verhangene Stimmung lässt nur wenig Urlaubsgefühle aufkommen und so beschließen wir nun doch die Richtung nochmals zu ändern und in den Norden zu fahren. Mit dem Taxi geht es zurück nach Arugam Bay, um noch 2 Tage zu surfen, und anschließend per Bus in den Norden nach Trincomalee bzw. nach Nilaveli zu fahren.
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Die Strände hier im Norden sind fast noch schöner und per Moped erkunden wir die Gegend bis nach Tiriyai. Wir cruisen entlang der Küstenstraße, bleiben immer wieder stehen um einen Tempel oder einen der vielen schönen Strände zu bewundern und springen ins kühle Nass. War es uns im Süden fast schon zu kalt, erschlägt uns hier die Hitze bei über 40 Grad.
Bei dieser Temperatur bleibt nur noch eine Schnorcheltour zur nahen gelegenen Insel. Wir staunen über die gut erhaltenen Korallen und vielen Fischschwärme, als wir auch noch einen stattlichen Riffhai entdecken. Von der Unterwasserwelt beeindruckt, buchen wir für den nächsten Tag eine Whalwatching Tour. Bereits bei Sonnenaufgang legt das Speedboot ab und mit voller Power brettern wir über die Wellen. Leider bleibt uns aber an diesem Tag ein Wal verwehrt, dennoch sehen wir viele Delphine und eine beeindruckende Küste.
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Die anfängliche Euphorie über Sri Lanka hat sich mittlerweile etwas gewandelt. Das interessante und chaotische von Asien sucht man hier vergebens und ebenso ist die Flora und Fauna nur sehr spärlich vertreten bzw. nur in den Nationalparks zu finden.
Den restlichen Tag verbringen wir bei Köstlichkeiten alla Samosa und feiern bis spät in die Nacht mit lokalen Arbeitern aus Kandy, welche uns auf Arsch einladen, mit uns tanzen und außerordentlich nett und herzlich sind. Wir freuen uns bereits auf den Weiterflug auf die Malediven und fahren am frühen Morgen mit dem Bus zu unserem vorletzten Halt nach Anaradhapura. Die erste Königsresidenz Sri Lankas besticht mit unzähligen alten Tempelanlagen, Stupas und Pilger, die zu den diversen Festen her strömen.
Früh am Morgen schnappen wir uns ein Tuck Tuck und erkunden Tempel über Tempel und Stupa über Stupa. Mittlerweile haben wir bereits unzählige Tempel und Stupas gesehen, aber die Größe der Anlagen und die Höhe der Gebäude lässt alle andern klein wirken. Wir schlendern durch die Anlagen, verbrennen uns bei knappe 40 Grad fast die Füße (Schuhe sind in den Tempelanlagen verboten) und springen am Nachmittag in den herrlichen Pool. Am Abend besuchen wir noch eine Zeremonie am ältesten Bodhi Baum Sri Lankas und verköstigen uns mit genialem Rice and Curry.
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Auch hier haben wir nun alles erkundet und so beschließen wir morgen weiterzufahren nach Puttalam und an die Küste von Melheim Beach, um auch die Westseite unter die Lupe zu nehmen.
Melheim Beach ist ein wirklich verlassener Ort und es weht ein Wind, dass es uns wundert nicht viele Windsurfer und Kitesurfer im Wasser zu erblicken. Wir wollen aber etwas von der Umgebung sehen und so wandern wir bei 40 Grad zur Bushaltestelle, um uns für den Abend ein kühles Blondes zu besorgen. Mit dem Schulbus geht es Richtung Norden, um nach 20 Minuten Fahrt festzustellen, die Wine Stores sind heute geschlossen. Wir genehmigen uns ein Samosa, stoppen einen Kokosnuss LKW und springen per Anhalter in das Fahrerhaus. Nach 30 Minuten Autofahrt stellen wir fest, die Abzweigung haben wir versäumt und so bleibt uns jetzt der Versuch in den nächsten Wine Store zu schlendern. Den Abend verbringen wir im Pool beim Streckentauchen, bei Bier und Rum.
Die Fahrt zum Flughafen ist unspektakulär und die Touristenenklave Negombo einfach nur hässlich. Ab geht’s auf die Malediven.
...weiter auf die Malediven...
Gerädert von der letzten Nacht in Male landen wir am Morgen in Colombo. Eigentlich wollen wir das Gebäck am Flughafen verstauen, denn unser Heimflug geht um 2 Uhr in der Früh, aber der Preis für die Aufbewahrung ist so horrend, dass es fast gleich viel kostet ein Taxi den ganzen Tag zu mieten und das Gebäck im Kofferraum aufzubewahren. Gesagt getan, schnappen wir ein Taxi und erkunden die Innenstadt von Colombo. Wir haben keine großen Erwartungen, aber der Stadtteil Pettah ist interessant.
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Wir schlendern an Sehenswürdigkeiten vorbei, unser Taxi bringt uns zu diversen Shops und wir können noch einen Blick auf eine Zeremonie der Hindus werfen, als diese bei uns vorüberziehen. Den Sonnenuntergang verbringen wir am Strand von Mt. Lavinia und langsam geht auch diese Reise zu Ende.
Uns dreien wird bei dem Namen Sri Lanka die Freundlichkeit, das Lächeln und Herzlichkeit der Menschen wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Es war eine tolle Reise!
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